Donnerstag, 1. September 2016

Glyko Koutaliou oder sowas wie Tomatenkompott

Hallo

Da gibt es so Sachen in der griechischen Küche, die mochte ich als Kind so gar nicht.




Dabei klang das so fein, als meine Grossmutter mich das erste mal fragte: Möchtest du "Glyko" was so viel heisst wie "süsses". Ja welches Kind sagt da nein?




Und dann bekam ich so einen Löffel in die Hand gedrückt mit einem Stück Pflaume drauf die mit einer Flüssigkeit überzogen war. Ja als Kind denkt man sich da nicht viel dabei und probiert das einfach mal. Sobald man es im Mund hat, rennt man dann zur Mutter und spuckt das aus, mit dem Kommentar: "wääähhh ich mag das nicht!" Wenn möglich macht man das ohne, dass es die Grossmutter sieht, denn die Grossmutter kann sich nicht vorstellen, dass ein Kind das "Glyko Koutaliou" nicht mag. Wie sollte es auch, wenn es in der Schweiz aufwächst und feine schweizer Schoggi gewohnt ist und sich unter "was süsses" so ein feines stück davon vorstellt. 




"Glyko Koutaliou" was soviel heisst wie "Löffelsüssigkeit", hat seinen Namen von der winzigen Menge die man serviert bekommt, denn die Süßspeise wird auf einem Teelöffel, zusammen mit einem Glas Wasser serviert. Wer Löffelsüssigkeiten kennt, weiss, dass es fast unmöglich ist, mehr als diese kleine Menge zu sich zu nehmen. Denn "Glyko Koutaliou" ist sehr sehr süss. 




"Glyko Koutaliou" war also nie so mein Ding. Dabei gibt es dieses Zeug in allen möglichen Varianten. Kirschen, Trauben, Beeren, Quitten alles mögliche. Sogar Melonenschalen werden als "Glyko Koutaliou" angeboten. Orange fand ich immer die Schlimmste. Dieser bittere Geschmack mit süssem Sirup. Nebst "Vanillia Ypovrixio" (etwas ganz feines) das einzig süsse was meine Grossmutter zu hause hatte. Und trotzdem hab ich jedes mal, als es mir angeboten wurde, wieder probiert. Es hätte ja sein können, dass das orange sich vom schwarzen Ding unterscheidet im Geschmack. 




Dieses Jahr jedoch, habe ich in einem feinen Restaurant eine klasse Variante von diesem "Glyko Koutaliou" serviert bekommen. Und das war so lecker, dass ich mir sofort das Rezept aufschreiben musste. Denn "Glyko Koutaliou" kann man nicht nur mit Früchten zubereiten. Es gibt auch Varianten mit Auberginen, Kürbis, Zucchini oder Tomaten. Und letztere hat es mir angetan. Die Tomaten! Zugegeben für jemanden der "Glyko Koutaliou" nur mit Früchten kennt, eine etwas ausgefallene Variante. Aber echt lecker zu Käse oder sogar zu Schokoladenkuchen.




Rezept:

500g kleine Tomaten (ich hab hier Snacktomaten oder mini Roma Tomaten genommen)
4 Sternanis
1TL schwarze Pfefferkörner
5Stk. Stangenpfeffer
400g Zucker 
1L Wasser

Wasser aufkochen und über die Tomaten giessen. Tomate kalt abspülen und die Haut abziehen. Beiseite stellen. 
Zucker, Wasser, Pfeffer und Sternanis in eine Pfanne geben und auf die hälfte einkochen lassen. Die geschälten Tomaten dazu geben und für ca. 50-60 Minuten auf kleiner Stufe kochen lassen. In ein steriles Glas füllen.




Von "Vanilia Ypovrixio" erzähl ich euch dann ein andermal :-)




Habt ein schönes Weekend.

Alles Liebe 
Nica

1 Kommentar:

  1. Das sieht ja sensationell lecker aus, liebe Nica! Tomaten werden hier auch gerne gegessen. Wunderbar übrigens, dass Du nie davor zurück geschreckt bist immer wieder aufs neue zu probieren, obwohl Du wusstest es nicht zu mögen.
    Liebe Grüße zur frühen Stunde,
    Sabine

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